Es hat mir schon oft geholfen meine 'innere Welt', was ich denke, fuehle, glaube, was mich treibt und draengt oder festhaelt, was mich gepraegt oder verletzt hat, was mich ausmacht und definiert, mit einem Garten zu vergleichen. Einige Elemente sind dort von Geburt an gepflanzt: unser Temperament, unsere Natur, Persoenlichkeitszuege. Vieles andere wird in den folgenden Jahren gesaet, gesetzt und angebaut: Vertrauen, in andere und uns selbst, Selbstachtung, Mut und Zuversicht, aber auch Zweifel und negative Ueberzeugungen und Angst und Scham. Und vieles vieles mehr.
Dann wird ueber die Jahre bewaessert, vergessen, gejaetet, gepflegt, niedergetrampelt, beschnitten und und und...
Zuerst sind da unsere Eltern, die sich um diesen Garten kuemmern...oder nicht. Spaeter Familie und Freunde, Lehrer und Fremde. Je aelter wir werden desto mehr sind auch wir an dieser Gartenarbeit beteiligt. Das Pflaenzchen Selbstvertrauen wurde vielleicht nie wirklich gewaessert und jetzt koennen auch wir es kaum noch finden unter all dem dichten Gebuesch aus Unsicherheit, Beklommenheit, Furcht und Scheu.
Frueher hatten wir keine Kontrolle darueber, wer in den Garten kommen darf und wie sie sich dort benehmen. Manche kamen vorsichtig rein, voller Liebe und Achtung fuer unsere Pflanzen. Andere sind einfach hineingetrampelt ohne auf die Wege zu achten, haben vielleicht sogar Pflanzen entwurzelt und Unkraut gesaet. Je aelter wir werden desto mehr koennen wir entscheiden, wem wir diesen Garten zeigen und wer dort rein darf. Manche von uns haben einen Zaun oder eine Mauer aufgebaut um den Garten zu schuetzen.
Diesen Vergleich koennen wir endlos ausbauen und es als Hilfe nutzen, das was in unserer Seele vorgeht zu beschreiben. Unsere Kommunikation wird sich um Deine persoenliche innere Welt, Deinen inneren Garten drehen und um das, was Du dort veraendern und gestalten moechtest.
Oft hilft es, den Garten zu skizzieren oder zu malen. Was stoert Dich am meisten? Was vermisst Du und moechtest Du gern anpflanzen. Wem wuerdest Du Deinen inneren Garten gern zeigen? Oder wer muss raus...darf nicht mehr rein? Im therapeutischen Gespraech nehmen wir uns Zeit und Raum fuer all diese Fragen; Zeit und Muehe vernachlaessigte Pflanzen zu finden und zu pflegen, Unkraut zu zupfen, Wege festzulegen und Regeln aufzustellen wenn noetig.... Zeit und Raum und Freundlichkeit Deine innere Welt mehr und mehr zu einem Wohlfuehlort fuer DICH werden zu lassen.
Komm, Aermel hoch und los geht's!
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